Ob zu Geburtstagen, einem besonderen Jubiläum oder großen Festen wie Weihnachten: Torten kommen bei Gästen immer gut an. Was aber ist, wenn auch vegan lebende Menschen eingeladen sind, oder die Gastgeber selbst einer pflanzenbasierten Ernährung folgen? Auf Torte verzichtet werden muss in diesem Fall zum Glück nicht. Einige Tipps helfen bei der Kreation.

Der Teig: Ohne Ei und Milch

Wer vegan lebt, verzichtet auf alle Lebensmittel tierischen Ursprungs. Das bedeutet, dass sowohl Ei als auch Milch, Gelatine oder Honig vom Speiseplan gestrichen werden. Hobbybäcker fühlen sich angesichts dieser nun recht ausgedünnten Wahl gelegentlich überfordert, denn klassische Tortenrezepte kommen meist nicht ohne diese Produkte daher. Ein einfacher und pflanzlicher Grundteig jedoch ist dennoch schnell und unkompliziert machbar. Hierfür braucht es:

  • 230 Gramm Mehl
  • 180 Gramm Zucker
  • 260 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Backpulver
  • 1 Esslöffel Sojamehl
  • 6 Esslöffel Rapsöl
  • 1 Teelöffel Vanilleextrakt

 

Die Zutaten werden in eine ausreichend große Rührschüssel gegeben und dann zu einem homogenen und lockeren Teig verarbeitet. Die angegebene Menge reicht für eine 26 Zentimeter Springform, die dann mit dem Teig gefüllt und bei 175 Grad Umluft für ungefähr zwanzig Minuten in den Ofen gegeben wird. Wer gerne einen dunklen Grundteig zubereiten möchte, gibt dem Teig vor dem Rühren noch einen Esslöffel Backkakaopulver hinzu.

Was die Springform betrifft, eignen sich übliche Modelle auch für die Zubereitung veganer Kuchen. Am leichtesten lässt sich der Tortenboden aus beschichteten Formen lösen. Im Vergleich der besten Springformen erhalten Hobbybäcker einen umfangreichen Einblick in empfehlenswerte und weniger empfehlenswerte Modelle.

Nach dem Backen sollte die Springform nicht sofort geöffnet werden, da der Teig sonst reißen könnte. Besser ist es, sie auf einem Gitter abzustellen und den Tortenboden gründlich abkühlen zu lassen. Hierbei festigt sich die Masse und kann dann problemlos aus der Form genommen und weiter verarbeitet werden. Frei nach Wahl wird der Boden im Anschluss ein- oder zweimal waagerecht geteilt, um ihn mit Creme füllen zu können.

Die Creme: Hier ist Kreativität gefragt

Im Thema Creme scheint die nächste große Herausforderung auf pflanzliche Bäcker zuzukommen. Das allerdings wirkt nur im ersten Moment so, denn die vegane Küche hält sogar mehrere Möglichkeiten bereit, leckere Tortenfüllungen zu zaubern. Zwei Beispiele:

Schokoladencreme aus Seidentofu Seidentofu ist deutlich weicher und heller als gewöhnlicher Tofu. Er lässt sich gut zu Cremes verarbeiten, wenn ein Hochleistungsmixer zur Verfügung steht. Hierfür werden

  • 400 Gramm Seidentofu
  • 200 Gramm geschmolzene Zartbitterschokolade
  • etwas Vanilleextrakt

 

in den Mixer gegeben. Die Mischung sollte so lange gemixt werden, bis sich eine Masse mit kleinen Bläschen gebildet hat. Diese kann anschließend in eine Schüssel gefüllt und kühl gestellt werden.

Leckere Beerencreme auf Cashewbasis schmeckt herrlich frisch. (Quelle: RitaE (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Leckere Beerencreme auf Cashewbasis schmeckt herrlich frisch. (Quelle: RitaE (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Helle Creme mit Cashews

Die Cashew ist bei vegan lebenden Menschen besonders beliebt, denn im Hochleistungsmixer kann sie zu einer cremigen Masse verarbeitet werden, die sowohl herzhafte als auch süße Speisen verfeinert. Auch als Tortencreme eignen sich gemixte Cashews perfekt. Für die Creme benötigt werden:

  • 200 Gramm unverarbeitete Cashewkerne,
  • der Saft einer Bio-Zitrone,
  • 5 Esslöffel Agavendicksaft
  • 50 Milliliter Wasser,
  • etwas Vanilleextrakt,
  • 1 Prise Salz.

Es lohnt sich, die Cashews vor dem Mixen etwa zwölf Stunden in Wasser einzuweichen. Anschließend werden alle Zutaten im Mixer gründlich verarbeitet, bis eine zarte Masse entsteht. Wer möchte, kann die Tortencreme auch mit saisonalen Zutaten verfeinern. Im Sommer bieten sich frische Beeren an, während Apfel und Zimt im Winter gut ankommen. Sollten die zusätzlichen Zutaten recht viel Flüssigkeit enthalten, lohnt es sich, die Wassermenge des oben genannten Rezeptes zu verringern.

Grundsätzlich gilt: Sollten die Cremes nach der Zubereitung noch zu flüssig sein, um eine Torte damit zu füllen, ist das kein Beinbruch. Das pflanzliche Geliermittel Agar-Agar schafft schnelle Abhilfe. Auf etwa 500 Milliliter Flüssigkeit genügt ein Teelöffel des Geliermittels. Hierfür muss die Masse mit Agar-Agar vermengt und im Topf ganz kurz aufgekocht werden. Beim Abkühlen festigt sich die Creme dann deutlich.

Die Torte ummanteln: Creme, Fondant und Marzipan

Damit die schließlich gefüllte Torte auch äußerlich etwas hermacht, sollte sie passend ummantelt werden. In diesem Fall haben es vegane Bäcker leicht, denn sie können aus drei verschiedenen Varianten wählen. So ist es möglich, die Torte mit der bereits hergestellten Creme einzustreichen und diese dann zu glätten. Auch kann dünn ausgerollte Marzipan-Rohmasse als Decke verwendet werden, wobei im Marzipan kein Honig enthalten sein sollte.

Creme zum Ummanteln funktioniert auch pflanzlich. (Quelle: congerdesign  (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Creme zum Ummanteln funktioniert auch pflanzlich. (Quelle: congerdesign (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Natürlich besteht auch die Option, eine vegane Torte mit Fondant einzudecken. In diesem Fall jedoch lohnt es sich, die Masse selbst herzustellen, da in handelsüblichem Fondant häufig Gelatine enthalten ist. Für Fondant ohne Gelatine braucht es etwa

  • fünfzig Gramm festes Pflanzenfett,
  • 500 Gramm Puderzucker
  • und den Saft einer halben Zitrone.

 

Alles wird gut verknetet und vermengt und kann dann mit Lebensmittelfarbe nach Belieben eingefärbt werden.

Verzierung: Vorsicht Farbstoffe und Co.

Mit einer gefüllten und ummantelten Torte sind Hobbybäcker nahezu fertig. Was nun noch fehlt, ist der berühmte letzte Schliff, der meist in Form schöner Verzierungen auf den Kuchen gelangt. Kleine Streusel, schöne Perlen oder auch geschmolzene Schokolade und Karamell eignen sich bestens, um aus einfachen Torten echte Hingucker zu machen.

Frische Früchte eignen sich auch als Deko. (Quelle: maria-anne (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Frische Früchte eignen sich auch als Deko. (Quelle: maria-anne (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Etwas Vorsicht ist jedoch bei der Auswahl von Verzierung und Lebensmittelfarbe angeraten, denn hier verstecken sich mitunter ebenfalls tierische Inhaltsstoffe. Eine umfangreiche Liste mit E-Nummern hat food-info.de bereitgestellt. Unter anderem „gefährlich“ für das Gelingen des rundum pflanzlichen Backprojektes sind Echtes Karmin, Schellack und Bienenwachs. Wer jedoch vorab genau nachsieht, muss sich auch hier keine Sorgen machen.