Nicht nur Bayern ist bekannt für seine deftigen Fleisch- und Wurstwaren; ganz Deutschland gilt als Hochburg des Wurstverzehrs. Und das ist nicht aus der Luft gegriffen: Jeder Deutsche verzehrt jedes Jahr statistisch gesehen ungefähr 30 Kilogramm Wurstwaren. In einer Zeit, in der Vegetarismus und Veganismus immer beliebter werden, stellt sich immer wieder die Frage, wie gesund Wurst eigentlich ist und worauf Verbraucher beim Verzehr achten sollten.

Warum ist Wurst eigentlich so beliebt?

Wurst ist überall: Mehr als 1500 Sorten sind auf dem Markt verfügbar und werden von Groß und Klein gern genossen. Ob im Supermarkt, auf dem Bauernmarkt oder im Internet: Wurst kaufen gehört für viele Verbraucher zum Alltag. Und das obwohl immer mehre Stimmen laut werden, die den Fleisch- und Wurstkonsum verurteilen. Die Gründe dafür liegen sowohl in konstant stärker werdender Kritik an der Massentierhaltung, aber auch in der Frage nach der eigenen Gesundheit, denn Wurst gilt oftmals als Synonym für den Begriff „ungesund“. Wurstliebhabern ist das meist egal, denn ihnen schmecken Salami, Fleischwurst und Bratwurst einfach zu gut. Aber muss der Konsum von Wurst zugunsten der Gesundheit aufgegeben werden? Nein, sagen auch Wissenschaftler. Wie bei den meisten Lebensmitteln gilt aber auch bei der Wurst: In Maßen genießen ist anzuraten.

Auf den Salz- und Fettgehalt achten

Wer regelmäßig zu Wurstwaren greift, sollte nach Aussage von Ärzten und Wissenschaftlern besonders den Salzgehalt im Auge behalten. Manche Sorten enthalten vergleichsweise viel Salz, so zum Beispiel die Sommerwurst: Hier sind es bis zu 4,3 g Salz pro 100 g. Fleischwurst dagegen weist einen Salzgehalt von etwa 2 g pro 100 g Wurst auf. Die tägliche Verzehrempfehlung für einen Erwachsenen liegt bei 6 g Salz – wer viel Wurst verzehrt, übersteigt diesen schnell und riskiert damit dauerhaft schlimmstenfalls Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Fettgehalt der Wurst. Naturgemäß präsentieren sich besonders fetthaltige Wurstwaren auch besonders schmackhaft; allerdings kann dies ein Gesundheitsrisiko bedeuten. Blut- und Bratwurst mit Fettaugen sowie Leber- und Teewurst können zwischen 25 und 30 % aus Fett bestehen. Diese sollten nur in Maßen verzehrt werden, um einen erhöhten Cholesterinspiegel, Herzprobleme und Bluthochdruck zu vermeiden. Alternativ kann auf Geflügelwurst zurückgegriffen werden, die oftmals weniger als 10 % Fett enthält.

Zusatzstoffe können ein Risiko darstellen

Wurst enthält zahlreiche wichtige Vitamine und Nährstoffe, die der menschliche Körper für eine einwandfreie Funktion benötigt. Dazu gehören etwa die Vitamine A, B1, B6 und B12 sowie Selen, Eisen und Zink, aber auch große Mengen an Eiweiß. Wer darauf achten möchte, dass die Wurst, die auf den Tisch kommt, möglichst gesund ausfällt, sollte einen Blick auf die verwendeten Zusatzstoffe werfen. Häufig setzen Wursthersteller zum Beispiel auf Salpeter oder Nitritpökelsalz als Zusatz: Diese tragen dazu bei, dass die Wurst länger haltbar ist und eine ansprechende Farbe erhält. Da beide Zusatzstoffe in großen Mengen in Verdacht stehen, krebserregend zu sein, sollten entsprechende Wurstwaren nur in Maßen verzehrt werden. Wird dies beachtet, müssen Verbraucher beim Genuss von Wurst kein schlechtes Gewissen haben und können sich gerne auch einmal die Lieblingswurst gönnen.

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