Sie zählen zu den Stars unter den Superfoods und – so gesund, wie sie sind – sollten sie eigentlich längst in aller Munde sein: Chiasamen! Immer mehr Menschen probieren die kleinen Kraftpakete aus. Denn sie schmecken nicht nur angenehm nussig, sondern liefern unserem Körper auch überdurchschnittlich viele Nährstoffe, die zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen.

Herkunft und Geschichte der kleinen Alleskönner

Chiasamen stammen aus einem Kraut, das der Gattung Salbei und somit der Familie der Lippenblütler angehört. Die Pflanze trägt auffällig blaue Blüten. Ursprünglich kommt sie aus Mexiko. Schon die Maya, Azteken und Inkas wussten um die Kraft der kleinen Körner, nahmen sie als Grundnahrungsmittel regelmäßig zu sich und setzten sie als Heilmittel ein: zum Beispiel zur Fiebersenkung, bei Magen- und Darmproblemen oder Atemwegsinfekten. Denn die Samen sind zwar klein, aber gehaltvoll. Sie halten lange satt und liefern genug Energie für den Tag. So dienten sie auch den Soldaten der Azteken als Energie- und Ausdauerquelle. Es ist also naheliegend, dass die Bezeichnung der Maya, nämlich „Chia“, übersetzt Stärke bedeutet. Da die Nachfrage so sehr gestiegen ist, werden sie heutzutage auch großflächig in Bolivien, Guatemala, Peru und in Australien angebaut.

Was steckt drin?
Die kleinen Nährstoffbomben sind anderen gesunden Lebensmitteln in puncto Vitalstoffdichte haushoch überlegen. Unter anderem enthalten sie die folgenden Inhaltsstoffe und unterstützen unseren Körper somit bei lebenswichtigen Prozessen:
Eiweißquelle
Die in Chiasamen enthaltenen Proteine helfen dem Körper beim Muskelaufbau und steigern unsere Leistungsfähigkeit. Bemerkenswert: Sie enthalten doppelt soviel Eiweiß, als andere Samen und Getreidearten!

 

Kalzium
Chiasamen stellen eine ergiebige Kalziumquelle dar und unterstützen so den Knochenaufbau. Sie enthalten außerdem das Spurenelement Bor, das unserem Organismus bei der Aufnahme von Kalzium hilft.
Omega-3-Fettsäuren
Kein Zweifel: Omega-3-Fettsäuren tun uns gut. Sie fördern die Lern- und Gedächtnisleistung und steigern die Konzentration. Sie dienen unter anderem der Eiweißsynthese und dem Zellstoffwechsel, beugen Entzündungen vor, die Nervenzellen abbauen können und senken das Alzheimerrisiko. Zudem helfen sie beim Schutz vor Infektionskrankheiten. Sie liefern unseren Gelenken Schmierstoffe und verleihen Haut und Haaren Feuchtigkeit und Spannkraft. Außerdem unterstützen sie uns bei der Produktion von Hormonen. Zudem vermutet man, dass es einen Zusammenhang zwischen einer geringen Omega-3-Fettsäurenzufuhr und Depressionen gibt. Unser Körper kann Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen. Sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Chiasamen dienen neben verschiedenen Speisefischen, wie Makrele, Sardellen oder Lachs sowie Pflanzenölen, wie Walnussöl oder Leinöl, als optimale Omega-3-Fettsäuren-Quelle.

 

Kalium und Eisen
Chiasamen enthalten doppelt so viel Kalium wie Bananen. Kalium trägt im Körper dazu bei, dass Informationen zwischen unseren Zellen vermittelt werden können. Der hohe Eisenanteil in Chiasamen hilft den roten Blutkörperchen beim Regenerationsprozess, was sich positiv auf den Sauerstofftransport auswirkt.
Antioxidantien – für die Sicherheit unserer Zellen
Chiasamen versorgen uns mit einer Menge Antioxidantien. Diese beschützen unsere Zellen vor freien Radikalen, die wiederum im Körper entstehen, wenn wir zum Beispiel Umweltgiften, Zigarettenrauch oder hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

 

Helfen Chiasamen beim Abnehmen?
Mit ihrer hohe Nährstoffdichte und wenigen Kalorien können Chiasamen beim Abnehmen unterstützend wirken, indem sie andere kalorienhaltige Produkte und Zutaten ersetzen. Ihr hoher Ballaststoffgehalt sorgt dafür, dass die Samen im Magen aufquellen und ein Sättigungsgefühl entsteht. Wichtig ist deshalb, dass Sie zum Verzehr von Chiasamen immer viel Wasser trinken. So tragen Chiasamen auch zu einer guten Verdauung bei.

 

Wie nehmen Sie Chiasamen am besten zu sich?
Ob pur, als Verfeinerung von Speisen wie Salaten, Smoothies oder Müsli. Chiasamen sind vielfach anwendbar. Als Basisrezept für Getränke können Sie sich ein Gel herstellen: Einfach zwei Esslöffel Chiasamen mindestens zehn Minuten in der doppelten Menge Wasser quellen lassen und in einen Saft gerührt als Frühstück genießen. Oder Sie geben zwei Esslöffel in 200-250 Milliliter Getreidemilch, lassen das Ganze über Nacht im Kühlschrank zu einem leckeren Chiapudding quellen. Dieser lässt sich prima mit Früchten und Nüssen verfeinern. Guten Appetit!

Wie viele Chiasamen sind gesund?
Chiasamen sollten in Maßen – also nicht mehr als zwei Esslöffel oder 15 Gramm pro Tag – verzehrt werden. Bei Überdosierung kann es zu Blähungen, Durchfall oder auch in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen. Wenn Sie blutverdünnende Mittel einnehmen oder einen niedrigen Blutdruck haben, sprechen Sie mit ihrem Arzt ab, ob Sie Chiasamen, die ebenfalls blutverdünnend und auch blutdrucksenkend wirken zu sich nehmen dürfen.

Wie lagert man Chiasamen?
Chiasamen sollten Sie trocken und gut verpackt lagern. Am besten bewahren Sie sie luftdicht in einem Schraubglas, an einem kühlen und dunklen Ort auf. So können sie sich sogar mehrere Jahre halten.